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Von Druckmaschinen zum Hochregallager: Bereichsverknüpfung mit FTS

Immer mehr Unternehmen setzen in der Intralogistik auf fahrerlose Transportsysteme (FTS), um Effizienz zu steigern und Herausforderungen wie Fachkräftemangel zu begegnen. So auch die GGP Media GmbH in Pößneck, Thüringen, die hochwertige Print- und Digitalpublikationen herstellt.

Seit 1891 steht GGP Media für qualitativ hochwertige Print- und Digitalpublikationen. GGP Media ist Teil der Bertelsmann Unternehmensgruppe und gehört zu den führenden Full-Service-Dienstleistern in der Print- und Digitaldruckindustrie. Am Firmensitz in Pößneck produziert das Unternehmen täglich über 1 Million Druckerzeugnisse. Angesichts des Fachkräftemangels und steigender Kosten entschied sich GGP Media im März 2024 für den Einsatz eines FTS, das seitdem im 24-Stunden-Betrieb läuft. Ein Zwischenbericht:

 

FTS als Lösung für Fachkräftemangel und Effizienzsteigerung

Bisher wurden die Materialtransporte in der Produktion manuell ausgeführt, was mit dem Renteneintritt mehrerer Staplerfahrer zu einem Engpass führte: „Wir hatten zunehmend Probleme, Fachkräfte zu finden und mussten daher nach zukunftssicheren Alternativen suchen“, berichtet Matthias Stumpf, Leiter Intralogistik bei GGP Media. „Steigende Lohnkosten und der Fachkräftemangel machten den Einsatz eines FTS immer attraktiver, um eine zuverlässige und effiziente Lösung ohne zusätzlichen Personalaufwand zu finden.“ So entstand der Kontakt zu ek robotics, einem Hamburger Hersteller und Systemintegrator von fahrerlosen Transportsystemen. Ziel war es, die Transportprozesse zwischen den Druckmaschinen und dem Hochregallager zu automatisieren. 

 

Maßgeschneiderte Lösung für den Einsatz bei GGP Media

Für die Anforderungen von GGP Media entwickelte ek robotics ein Konzept mit drei fahrerlosen Transportfahrzeugen der modularen Baureihe VARIO MOVE. Diese Fahrzeuge sind mit verkürzten Gabelzinken und Gegengewichten ausgestattet, um die Fertigwaren auf Europaletten aufzunehmen und sicher an die Übergabestationen des Hochregals zu transportieren. Die Fahrzeuge navigieren durch die Produktionsbereiche, die teilweise enge und schwer einsehbare Fahrwege aufweisen. Die Transportaufträge werden automatisch durch Belegtmelder an den Abholstationen ausgelöst. Das Lagerverwaltungssystem übernimmt die Bestimmung eines geeigneten Lagerplatzes, während die fahrerlosen Transortfahrzeuge (FTF) die Lasten von bis zu 1.000 kg an den definierten Übergabepunkten abliefert. Von dort werden sie über ein manuelles Regalbediengerät weiterverarbeitet.

 

 

Materialfluss-Simulation als Planungsgrundlage 

Vor der Implementierung des FTS wurde eine Materialfluss-Simulation durchgeführt. Diese lieferte wichtige Erkenntnisse zur optimalen Anzahl der Fahrzeuge und zu potenziellen Engpässen im Layout.  Zudem wurden kritische Bereiche identifiziert, in denen zusätzliche Maßnahmen, wie der Einsatz von Magnetpunkten zur Unterstützung der Lasernavigation, erforderlich sein könnten. Die Simulation half auch, potenzielle Blockungen und Störungen in der Interaktion zwischen den automatisierten und manuellen Transporten zu minimieren. 

 

Positive Resonanz auf das Automatisierungsprojekt

Das Projekt wurde innerhalb der Bertelsmann-Gruppe vorgestellt und stieß auf breite Anerkennung. Unter den Mitarbeitenden fand die Automatisierung Akzeptanz – auch bei den Staplerfahrern, die bis zu ihren Renteneintritten weiter beschäftigt wurden. „Das Gerücht, dass Automatisierung automatisch zu Stellenabbau führt, hat sich bei uns nicht bestätigt“, so Matthias Stumpf. Um die Integration der Technologie zu würdigen, tragen die drei VARIO MOVE Fahrzeuge nun die Namen der pensionierten Staplerfahrer: Axel, BeLo und Diethelm. 

 

Fazit: Automatisierung zur Optimierung der Logistikprozesse

Das Automatisierungsprojekt bei GGP Media zeigt, dass FTS eine effiziente und zukunftssichere Lösung zur Bewältigung von Herausforderungen in der Intralogistik darstellt. Auch bei komplexen, eng getakteten Prozessen und beengten Platzverhältnissen bietet die Integration von fahrerlosen Transportfahrzeugen eine effiziente Möglichkeit, den Materialfluss zu verbessern. Die Erfahrungen von GGP Media verdeutlichen, dass automatisierte Systeme nicht nur zu einer Kosten- und Effizienzsteigerung führen, sondern auch gut in bestehende Arbeitsumgebungen integriert werden können.

Um die Integration der Technologie zu würdigen, tragen die drei VARIO MOVE Fahrzeuge die Namen der pensionierten Staplerfahrer: Axel, BeLo und Diethelm.

Für die Anforderungen von GGP Media entwickelte ek robotics ein Konzept mit drei fahrerlosen Transportfahrzeugen der modularen Baureihe VARIO MOVE.

Die Fahrzeuge sind mit verkürzten Gabelzinken und Gegengewichten ausgestattet, um die Fertigwaren sicher an die Übergabestationen des Hochregals zu transportieren.

Matthias Stumpf, Leiter Intralogistik GGP Media

In der gesamten Anlagen orientieren sich die Fahrzeuge über Ihre Lasernavigation.

Auf den teils schmalen und schwer einsehbaren Fahrkursbereichen sorgen Personenschutz-Laserscanner sowie visuelle und akustische Signale für höchste Sicherheit.