FTS - Fahrerlose Transportsysteme

Der wichtigste Unterschied liegt in der Art der Navigation. AMR bewegen sich frei im Raum, analysieren ihre Umgebung kontinuierlich und finden eigenständig alternative Wege zu ihrem Ziel. FTS hingegen fahren auf exakt definierten, vorab festgelegten Strecken. Diese feste Routenführung eignet sich besonders gut für stabile, hoch getaktete Prozesse, bei denen absolute Zuverlässigkeit und Wiederholgenauigkeit gefragt sind.

Kurz: AMR = flexibel. FTS = maximal prozesssicher.

AMR nutzen SLAM-basierte Navigation, erstellen virtuelle Karten und passen ihre Route bei Bedarf dynamisch an. FTS folgen dagegen fest programmierten Fahrwegen, die präzise geplant werden. Häufig verwenden sie dazu Landmarken oder Referenzpunkte. Dieses Prinzip bietet höchste Präzision und Prozesssicherheit, vor allem in Umgebungen, in denen sich Abläufe kaum ändern und Genauigkeit oberste Priorität hat.

AMR können sowohl bewegliche als auch feste Hindernisse erkennen und selbstständig umfahren. FTS dagegen weichen nicht aus, sondern bleiben stehen, bis der Weg wieder frei ist. Was zunächst weniger flexibel klingt, ist in vielen Produktionsbereichen ein klarer Vorteil: Der Materialfluss bleibt vollständig kontrollierbar, und es entstehen keine unvorhersehbaren Umfahr-Manöver, die Prozesse beeinträchtigen könnten.

FTS überzeugen vor allem durch ihre extreme Langlebigkeit, Robustheit und Prozessstabilität. Sie sind speziell für den industriellen Dauerbetrieb ausgelegt und ermöglichen dank fester Routen sehr planbare, störungsfreie und wiederholgenaue Abläufe. Besonders in großen Flotten und komplexen Intralogistiknetzwerken zeigen sie ihre Skalierbarkeit und Wirtschaftlichkeit über den gesamten Lebenszyklus. Wenn langfristige Betriebssicherheit entscheidend ist, sind FTS meist die bessere Wahl.

AMR bieten vor allem hohe Flexibilität. Sie können ihre Wege schnell an geänderte Layouts oder neue Anforderungen anpassen und lassen sich ohne große Installationen in Betrieb nehmen, da keine festen Fahrkurse oder physisch markierten Leitlinien erforderlich sind. Sie eignen sich damit ideal für Umgebungen, in denen Veränderungen häufiger vorkommen und Transportwege variieren.

FTS spielen ihre Stärken überall dort aus, wo kontinuierliche, präzise und sicherheitsrelevante Abläufe notwendig sind. Das betrifft vor allem Serienfertigungen, große Lagerstrukturen oder Materialflüsse mit hohen Taktraten und engen Zeitfenstern. Auch für den Transport schwerer Lasten oder den langjährigen Einsatz in etablierten Produktionsumgebungen sind FTS ideal, da hier Stabilität und langfristige Wirtschaftlichkeit entscheidend sind.

AMR eignen sich vor allem für dynamische Umgebungen, in denen sich Layouts regelmäßig ändern oder variierende Materialflüsse auftreten. Sie sind eine gute Lösung für Bereiche, die schnelle Anpassbarkeit und flexible Erweiterbarkeit erfordern, beispielsweise in kleineren Produktionslinien, Pilotbereichen oder Standorten mit häufig wechselnden Rahmenbedingungen.