Newsblog

Infinite Colors of People | Interview #1

Innovationen in der Transportrobotik, Schachstrategien und Abenteuerlust – Julian Schwarzat, Software-Engineer bei ek robotics, gibt uns Einblicke in seine Arbeit und seine persönlichen Leidenschaften. Erfahre, wie er die Herausforderungen der Transportrobotik meistert, was ihn seit seiner Kindheit antreibt und wo er als Backpacker unterwegs ist. 

 

Julian, wie bist du zu ek robotics gekommen?

Im September 2020 führte mich ein glücklicher Zufall zu ek robotics – durch einen heutigen Kollegen, den ich im ersten Semester an der Universität zu Lübeck kennengelernt hatte. Schon während meines Studiums begeisterte mich die Schnittstelle zwischen Software und Hardware. Ich suchte daher nach einer abwechslungsreichen Tätigkeit, die über klassische Softwareentwicklung hinausgeht. 

Doch mitten im ersten Covid-Lockdown schien der Einstieg ins Berufsleben schwierig: viele Unternehmen zögerten, Berufseinsteiger einzustellen. Also bewarb ich mich auch bei Unternehmen, die geografisch nicht unbedingt ideal lagen. Zum Glück kam ich durch ein Gespräch mit meinem damaligen Kommilitonen auf ek robotics –ein positives Erlebnis in einer herausfordernden Zeit. Ohne Covid wäre ich vermutlich nie auf ek robotics aufmerksam geworden.

 

Was fasziniert dich an der Transportrobotik?

Die Komplexität und Präzision, die hinter modernen Transportrobotik-Systemen steckt, finde ich absolut faszinierend. Besonders spannend sind Blocklagersysteme mit zeitkritischen Transporten. Für mich sind sie wie Lego für Fortgeschrittene: Gassen bilden, stapeln, entstapeln, spezielle Waren heraussuchen – und das alles effizient und nach spezifischen Kundenanforderungen. 

Was mich an meiner Arbeit besonders reizt, ist die Möglichkeit, die Performance durch intelligente Leitsysteme zu optimieren. Es ist ein großartiges Gefühl, wenn man es schafft, die Transportkapazität zu erhöhen oder mit weniger Robotern dieselbe Leistung zu erzielen, Schon während meines Studiums hatte ich Kontakt zu Multiagentensystemen – einige Konzepte lassen sich direkt auf unsere Transportroboter übertragen. Es macht Spaß, dieses Wissen in einem so spannenden Umfeld anwenden zu können.

 

Welche Aufgaben übernimmst du als Software-Engineer bei ek robotics?

Ich arbeite in einem projektunabhängigen Team, das unsere verschiedenen Bereiche bei allen Fragen rund um das Leitsystem unterstützt. Mein Schwerpunkt liegt auf der technischen Beratung für unser Sales- und Consulting-Team sowie dem Service-Support bei komplexen Problemstellungen. Ein Beispiel aus meiner täglichen Arbeit: in der Angebotsphase können technische Details eines Projekts entscheidend sein. Hier werde ich vom Sales-Team hinzugezogen, um diese Themen auf einer tieferen, technischen Ebene mit dem Kunden zu besprechen. Manchmal demonstriere ich auch ein simuliertes Leitsystem. 

Unser Service-Team kümmert sich um die Probleme in bestehenden Anlagen. Wenn diese besonders komplex sind, werde ich hinzugezogen, um die Tickets zu bearbeiten, die das Leitsystem betreffen.

 

Welches Projekt ist dir bisher am meisten in Erinnerung geblieben?

Eindeutig unser Projekt bei Arla Foods in Großbritannien. In einem riesigen Kühllager sorgen dort 90 speziell angefertigte Transportroboter für die Ein- und Auslagerung von Milchkanistern. Anfang 2024 haben wir ein Software-Refit durchgeführt und das Warenmanagementsystem sowie die Verkehrsführung der Roboter auf unser eigenes System umgestellt. 

Dieses Projekt war in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung: Wir mussten sicherstellen, dass das System die Waren „just in time“ auslagert, die Fahrzeuge gleichmäßig im Lager verteilt und gleichzeitig die Transportwege minimiert werden. Besonders spannend war die Entwicklung anpassbarer Algorithmen, die je nach Gewichtung der Parameter zu völlig unterschiedlichen Lagerverhalten führen können. Es war, als würden wir Google Maps für Roboter entwickeln, die stets die beste Route finden müssen. 

 

Welche Fähigkeiten sollte ein Software-Engineer bei ek robotics mitbringen?

Die Arbeit unterscheidet sich stark von klassischen Software-Engineering-Aufgaben. Um Erfahrung in der FTS-Welt zu sammeln, ist eine hohe Lernbereitschaft essenziell. Kommunikationsstärke Teamfähigkeit sind ebenso wichtig, da wir häufig interdisziplinär arbeiten und viel Kundenkontakt haben. Zudem übernimmst du bei uns technische Teilprojektleitungen, was Organisationstalent erfordert. 

Vor Ort beim Kunden sind wir oft die direkten Ansprechpartner und müssen ein tiefes Verständnis für die gesamte Anlage und ihre Prozesse haben. Ein sicheres Auftreten und eine lösungsorientierte Denkweise sind dabei von Vorteil.

 

Was schätzt du besonders an der Zusammenarbeit mit deinen Kolleginnen und Kollegen?

Die Hilfsbereitschaft bei ek robotics ist außergewöhnlich. Jeder zieht an einem Strang und das merkt man auch. Die Mischung aus Berufseinsteigern und erfahrenen Kolleginnen und Kollegen – einige sind seit mehr als 10 Jahren dabei – schafft eine besondere Atmosphäre. Das empfinde ich als Qualitätsmerkmal: es zeigt, dass man hier eine langfristige berufliche Heimat finden kann. 

In den letzten Jahren hat sich im Software-Engineering viel in Richtung moderner Entwicklungsmethoden getan. Dieser Prozess ist zwar noch nicht abgeschlossen, jedoch arbeitet das gesamte Team gemeinsam daran, die Veränderungen umzusetzen und zu leben. Es ist schön, zu spüren, dass wir alle für dasselbe Ziel arbeiten.

 

Worin findest du deinen Ausgleich zum Arbeitsalltag?

Sport ist für mich ein wichtiger Ausgleich. Ich fahre viel Fahrrad und kombiniere das mit dem  Pendeln von meinem Wohnort in Poppenbüttel nach Veddel ins Büro. 

Schon seit meinem 6. Lebensjahr spiele ich Schach und habe über die Jahre viele ehrenamtliche Aufgaben übernommen, wie das Organisieren von Turnieren und das Betreuen von Jugendlichen. Derzeit konzentriere ich mich auf den Japanaustausch der deutschen Schachjugend. Ich koordiniere den Austausch, unterstütze die ausrichtenden Vereine und kümmere mich um kulturelle Aspekte und Programmausgestaltung. Japan ist für mich ein Herzensziel – ich habe dort Freundschaften geschlossen, die gepflegt werden wollen. Ich freue mich schon auf meinen nächsten Urlaub in Japan, der für 2025 geplant ist.

 

Julian gehört auch zum NeXtGen Jahrgang 2024. NeXtGen ist ein Entwicklungsprogramm für talentierte, engagierte und bereits beruflich erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ek robotics.

Erfahren Sie mehr 

Julian Schwarzat, Software-Engineer bei ek robotics, gibt uns Einblicke in seine Arbeit und seine persönlichen Leidenschaften.